Die in Bochum lebende Künstlerin nutzt in dieser Ausstellung vor allem den Luftraum, das Vakuum als Gestaltungsgrundlage für ihre Gebilde. Mit ihren aus Tageszeitungen gedrehten Fäden visualisiert sie die Drei- dimensionalität leerer Räume und macht sie so zum Hauptakteur ihrer Arbeit. Subtil erobern die Papierfäden den Raum, erschließen ihn sich und fügen sich in seine Architektur ein, gleichermaßen als eingeglie- dertes Bauwerk und als fremdartiges Gespinst. Begriffe wie Schwere- losigkeit, Transparenz, Kraft und Konstruktion beschreiben ihre Arbeit. Wollen wir ihre Installation erfahren, müssen wir sie umwandern - und mit ihr die Zeitstationen, welche die Arbeit durchlebt hat, als sie noch Zeitung war. Die von Potthoff gestalteten Räume kommen ohne viel Materialität aus, doch sie sind ausgefüllt mit den unzähligen Informationen, die auf den Zeitungsseiten gespeichert und archiviert sind. Bruchstücke lässt uns die Künstlerin noch entziffern; hier eine Farbe, dort ein Stückchen Foto, dem Kontext entrissen und einer neuen Funktion, einem neuen, nicht weniger selbstverständlichen Dasein zugeführt.